Einige Bienen auf Waben gefüllt mit Honig.

Die Amerikanische Faulbrut

Was ist die Amerikanische Faulbrut?

Zu allererst ist zu sagen, dass bei dem geringsten Anzeichen oder Verdacht, die Amerikanische Faulbrut dem Amtstierarzt gemeldet werden muss! Jener Tierarzt wird daraufhin die gesetzlich geregelte, staatliche Seuchenbekämpfung einleiten.

Eine eigenständige Behandlung, zum Beispiel Medikamentös oder ähnliches ist nicht erlaubt, und dazu rate ich Dir auch nicht. Du wirst diese Seuche mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eindämmen können.

Daraus folgt, dass wir es hier mit einer ernstzunehmenden und agressiven Seuche zu tun haben.

Einen Link für Dein zuständiges Veterinäramt findest du hier : Amtstierarzt

Erreger

Bei dem Erreger handelt es sich um ein bakterium Namens Paenibacillus larvae. Es ist ein sogenanntes Sporenbildendes Bakterium. Die Sporen sind Dauerstadien und zeichnen sich als besonders widerstandsfähig gegenüber Hitze ab. Hitze von bis zu sage und schreibe 120°C kann ihnen nichts anhaben. Dementsprechend sind sie äußerst schwer zu bekämpfen. Des Weiteren befällt das Bakterium nur die Larven und Brut der Bienen.

Die bösartigen Faulbraut, ja es gibt noch die gutartige Faulbrut, ist auf jedem Kontinent vertreten und somit Weltweit auffindbar.

Krankheitsverlauf / Entwicklung

Da du jetzt weist womit Du es zu tun hast, kommen wir nun zum nächsten Punkt – nämlich dem Krankheitsverlauf.

Wie bereits erwähnt, befällt die Amerikanische Faulbrut nur die Brut der Honigbienen. Über das Futter gelangt der Erreger in das Darmsystem der Larve. Die Inkubationszeit, sprich der Schnelligkeitsverlauf der Krankheit, ist unterschiedlich angesetzt. Bei jungen frischen Larven (1- 1,5 Tage alt) reichen meist wenige Sporen aus um sie anzustecken. Diese Sporen keimen schließlich im inneren der Larve zu Bakterien, und töten diese.

Das Sterben der älteren Larven dauert länger. Anders gesprochen, kommen wir hier zum eigentlichen Knackpunkt. Erst ab der Verdeckelung der Brutzelle kommt es zur Massenhaften vermehrung der Bakterien. Streckmaden und Puppen werden mit ihrem kompletten Exoskelett zersetzt und bilden eine dunkle schleimige Masse. Diese trocknet zu einem dunklenn Schorf aus. Dieser Schorf befindet sich immer in der unteren Zellrinne!

Und jetzt halte Dich fest! Auf jede abgestorbene Larve, kommen 2-2,5 Milliarden Sporen. Eine wahre Plage.

Verbreitung der Amerikanischen Faulbrut

 Bei der Verbreitung der Faulbrut spielen zwei Protagonisten eine Hauptrolle. Nämlich auf der einen Hand die Biene, und auf der anderen der Imker.

Beginnen wir bei der Biene 

Den Anfang machen in erster Linie die Putzbienen. Als erstes nehmen sie die Sporen der Amerikanischen Faulbrut beim Reinigen der Zellen in sich auf. Und schon hat der Kreislauf begonnen. Anschließen verfüttern die infizierten bienen infiziertes Futter an die Larven.

Infizierte Flugbienen bringen den Erreger, besonders bei Raubflügen, in andere Völker hinein.

Jedoch geschieht die Übertragung auch durch Honig, welcher durch Sporen verseucht ist. Verseuchter Honig kann in Abfüllbetrieben, Glascontainern oder in der nähe von Mülldeponien sein.

Merke: Verfüttere nie fremden Honig an deine Bienen! Er kann verseucht sein!

 

Verbreitung durch den Imker

Auch der Imker kann bei der Verbreitung der Amerikanscihen Faulbrut mithelfen. Damit dir dies nicht geschieht, halte dich einfach an diese 4 wichtigen Punkte.

Geundheitsunersuchung!

Kaufe oder Verkaufe nie Völker ohne sich vorher auf Gesundheit zu überprüfen. Hier können erkrankte ( meist noch unerkannt) Völker, andere Völker einfach anstecken.

Fremder Honig

Wie bereits oben erwähnt, solltest Du nie fremden Honig verfüttern bei dem du nicht weißt woher er stammt. Höchstensfalls kannst Du Honig vom Imkerfreund Deines Vertrauens verwenden. Es wäre doch Schade wenn durch fremden Honig Deine komplette Bienenbeute ruiniert ist!

Bienenbeuten und Bienenkasten

Nicht desinfizierte Bienenbeuten und Bienenkästen, unbekannter Herkunft, können ebenfalls verseucht sein. Sei immer vorsichtig woher Du Dein Zubehör bestellst.

 Wabenumhängung

Bei nicht realisierter Infektion, können beim Umhängen von Waben, unbewusst gesunde Völker angesteckt werden. Da hilft leider nur regelmäßige Kontrolle der Waben und ein wacher aufgeweckter Verstand!

 Vorbeugung gegen die Faulbrut

Um der ganzen Seuche vorbeugen zu können, kannst Du ein paar Dinge einhalten. Sie ermöglichen Dir in der Regel auf der sicheren Seite zu sein. Ich fasse hier nochmal in kurzen Sätzen zusammen worauf Du achten solltest.

Brutkontrolle

Führe regelmäßig Brutkontrollen durch. Dadurch hast du die möglichkeit die Krankheit früh zu erkennen und eine mögliche Verbreitung zu stoppen beor sie überhaupt losgeht.

Deine Schützlinge solltest du nie mit fremden Honig füttern, nutze deinen Eigenen!! Dies gilt auch wie bereits oben beschrieben, für fremde Brutkästen. Desinfiziere sie bevor du Sie benutzt. Deine Bienen werden Dir dafür Dankbar sein. Und du mir 😉

Solltest Du auf die Idee kommen Ableger oder Völker zu kaufen, so stelle sicher, dass sie eine amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigung besitzten. Denn nur so kannst Du sicher sein, dass alles mit den Tieren in Ordnung ist. Ebenfalls gilt dies für Wabenmaterial. Nutze nur Deine eigenen Waben aus Deinem Betrieb. So gehst du auf Nummer sicher!

Verwechslungsmöglichkeiten

Sackbrut

Bei der Sackbrut entwickelt sich eine Breiartige Masse, und keine schleimigen Madenreste. Zudem bleibt die Hülle der Puppen in der Regel erhalten. Im gegensatz zur Amerikansichen Faulbrut, lassen sich die eingetrockneten Schorfe bei der Sackbrut entfernen.

Gutartige Faulbrut

Wie bei der Sackbrut, lassen sich auch bei der Gutartigen Faulbrut die Schorfe entfernen. Die toten Randmaden befinden sich am Zellgrund der Wabe. Sie weisen eine schwarz-braune Farbe auf. Verglichen mit der Amerikanischen Faulbrut, kommt hier ein unangenehmer säuerlicher Geruch auf. Ein Mensch welcher ungern Käse isst, würde behaupte es rieche nach Käsefüßen. Oder einfach nur an unangenehmen Fußschweiß.

 

In dem Sinne hoffe ich, dass ich einige tolle Informationen mit Dir teilen konnte!

Weiterhin alles gute!

Dein Kristian