Der Winter naht – Auffütterung
Jedes Lebewesen hier auf unsere Erde braucht Nahrung. Du, ich, Deine Haustiere und der schwarze Rabe auch welcher jeden Abend auf der Tanne steht. Folglich brauchen deine Bienen in deiner Bienenbeute auch Nahrung – vor allem im Winter! Eine Auffütterung steht bevor!
Doch wie viel brauchen sie? Im Schnitt kann man sagen, dass ein Volk den Winter über ca. 15Kg Honig benötigt. Ein starkes Volk etwas mehr, ein schwaches Volk etwas weniger. Solltest Du tatsächlich keine Erfahrung haben, dann kannst Du einen Ratschlag verfolgen. Besser zu viel als zu wenig! Mit anderen Worten, lagere Dir ruhig bis zu 20Kg Honig, das wird definitiv genügen.
Bedenke nur, dass genügend freie Wabenflächen für die Brut bleiben. Demnach überfüttere deine Bienen nicht.
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Im Grunde genommen sollten die Bienen, ohne eine Auffütterung auskommen. Jedoch gibt es mittlerweile nicht mehr viele Trachtpflanzen um die Bienen optimal versorgen zu können. Wie bereits in einem anderen Artikel von mir beschrieben, gibt es viele Faktoren die den Möglichen Vorrat an Honig beeinflussen können. Ein Punkt z.B. wäre schlechtes Wetter gekoppelt mit viel Regen.
Was kann ich verfüttern?
Du solltest, wie bereits oben beschrieben, ca. 15-20Kg von dem eigenen Honig Deiner Bienen bereithalten. Dieses kannst das bedenkenlos an Deine Bienen verfüttern. Merk Dir aber, dass Du das nur mit deinem eigenen Honig tun solltest und nie mit Industriehonig / Auslandshonig. Grund hierfür ist, dass sich in ausländischen Honigen mit sehr hoher wahrscheinlichkeit „Faulbrutsporen“ befinden. Sollten deine Bienen solch einen Honig fressen, dann werden sie unter der „amerikanischen Faulbrutseuche“ leiden! Dies ist eine Meldepflichte Bienenkrankheit.
Demnach ein Merksatz: Verfüttere stets Deinen eigene Honig, oder den eines Imkers Deines Vertrauens.
Alternativ kannst Du ein Flüssigfutter benutzen. Das Flüssigfutter ist ein Zucker-Sirp wie zum Beispiel „Apiinvert“.Dein Winterfutter kannst Du auch selber zubereiten wobei sich dafür zwei Varianten anbieten.
Mischungsverhältnis 1:1
Hiebei beträgt das Mischungsverhältnis 1:1. Das bedeutet Du benutzt 1Kg Zucker und 1 l Wasser. Damit sollten ~1,2 Kg Futter entstehen.
Mischungsverhältnis 3:2
Die zweite Variante sind Zucker 3Kg und Wasser 2Kg. Dabei erhälst du aus 1Kg Zucker , knapp ~1,3Kg Futter für deinen Bienen.
Welche Variante Du für Dich bevorzugst, solltest Du am besten für Dich austesten. Mische einfach mal beides zusammen und entscheide im Anschluss für Dich.
Wie viel soll ich füttern?
Nun, vermutlich wirst Du nicht komplett 15kg Futter benötigen. Kurzum, deine Bienen weder bereits einen Vorrat für sich haben. Diese Menge musst Du nicht Auffütterung, sondern berücksichtigst diese. Um en Vorrat bestimmen zu können, kannst du Deine Augen benutzen – grobe Einschätzung, oder du wiegst deine Bienenbeute.
Entscheidest Du Dich für die Einschätzung mit Deinen Augen, dann kannst Du davon ausgehen, dass eine voll verdeckelte Wabe um die 2Kg wiegt.
Bei der anderen Variante nimmst Du Dir eine Federwaage zur Hilfe. Keine Panik, die Rechnung wird kein Hexenwerk sein! Kleiner Satz am Rande, ich war nie ein Mathegenie, aber hierfür reicht es!
Für die Rechnung, musst du das Leergewicht Deiner Bienenbeute & Deinen Bienen kennen. Bevor Du mit der Auffütterung beginnst, hebst Du eine Seite der Beute soweit an das diese leicht kippt. Jetzt kannst Du das Gewicht erörtern. Bedenke das Du diesen Wert x2 nehmen musst, da Du ca. nur die Hälfte angehoben hast.
Von diesem Ergebnis ziehst Du das Leergewicht der Bienenbeute sowie Deinen Bienen ab. Damit wären wir auch schon fertig mit unserer Rechnung. Mit dem obigen Ergebnis, kennst Du nun Deinen benötigten Wintervorrat.
Um Dir das ganze etwas verständlicher zu machen, gebe ich Dir eine kleine Beispielrechnung. Angenommen Du hast eine Bienenbeute deren Leergewicht 22Kg beträgt – inklusive Bienen, Wachs und Brut. Leergewicht bedeutet, dass sie kein Futter enthält. Bei 21Kg Futter wären wir bei einem Gewicht von 43Kg. Ergo, sollte das halbe Gewicht, gemessen mit der Federwaage, bei knapp 21,5Kg liegen.
Bitte VORSICHT vor Überfütterung!
Wie auch zuvor in meinen ganzen Beiträgen beziehe ich mich immer auf unsere Region sowie „Standart Bienenvölker“. Überdies gibt es allerdings Spättrachten, bis August oder September. Bienen die diesen Nektar noch einsammeln und Honig produzieren musst Du unbedingt berücksichtigen. Wenn du dies nicht tust und überfütterst, kann es passieren das die Königin keinen Platz mehr für ihre Eiablage hat. Demzufolge wird das Volk über den Winter geschwächt.
Besitzt du eines dieses Bienenvölker, dann kannst du bis zu 20% weniger Futter (wir gehen wieder von 15Kg aus) für die Auffütterung einplanen.
Die Varrorabehandlung – wann genau?
Um die Frage, wann Du gegen Varroramilben behandeln solltest, zu beantworten, musst Du Dir eine Frage stellen. Haben Deine Bienen genügend Futter für die nächsten 3 wochen? Ein wichtiger Punkt ist, dass Deine Bienen nach der Honigernte nicht verhungern. Sofern Deine Bienen genügend Futter für die nächsten 3 Wochen haben, dann beginne sofort mit der Varrorabehandlung. Denn, je mehr Tage vergehen, desto mehr Milben bilden sich! Sollte jedoch noch eine Tracht ausstehen, so kannst Du auch vor der Ernte gegen Varrora behandeln. Es empfiehlt sich hier eine Behandlung mit einem Schwammtuch sowie Ameisensäure. Diese geht relativ schnell von statten und ist äußerst wirkungsvoll.
Bei unseren ersten Schleudern im Jahr, Ende Mai – Mitte Juli sollten die Varroramilben sich nicht extrem vermehrt haben. Geht es jedoch auf die heißen Sommermonate zu, wird die Behanlung immer wichtiger. Führst Du keine Behandlung durch, wird dein Volk um ein vielfaches Anfälliger gegenüber anderen Bienenkrankheiten. Die Varroamilben begünsten diese Anfälligkeit immens. Davon abgesehen sollte dein Volk mindestens 5Kg Futter zur Verfügung haben. Ist dies gegeben, steht der Behanlung nichts mehr im Wege.
Ich freue mich, wenn ich Dir helfen konnte!
Liebe Grüße wünscht, Dein Kristian.
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